Lektion 27
T
Penelope grüßt ihren Odysseus.
Falls du gesund bis ist es gut. Mir selber geht es nicht gut.Diesen Brief
schickt dir, der nicht zurückkehrt, deine Penelope, die durch Liebe bewegt
ist, Odysseus. Ach, ich Unglückliche! Von dir - der sein Familie gewiss
vermisst - habe ich keinen Brief erhalten, keinen Trost. Aber es ist nicht
nötig, dass du mir antwortest: Komme selbst!
Ich liege verlassen im Bett und ertrage die langen und ewigen Nachtwachen
nur mit Mühe. Mein Geist wird von Furcht gequält: Denn nachdem Troja
verloren war, sah ich einige deiner Gefährten zurückkehren - aber dich
selbst sehe ich nicht unter unserem Dach. Die anderen Ehefrauen sind
zufrieden, aber die Ehefrau des Anführers selbst, ist allein. So machen die
traurigen Sorgen mich, die sich um dein Leben fürchtet, fertig. Ohne dich
gelingt mir nichts, nichts erfreut mich. Wo arbeitest nun und nimmst
Gefahren auf? Warum kehrst du nicht zurück?
Du weist genau: Ich bin dein. Penelope wird immer die Gattin des Odysseus
sein, und niemals einen anderen Mann heiraten. Ich freilich werde dir, wenn
du zurückkommst meine Liebe zeigen!
Nun bedrängt mich eine Menge von Männern, die deinen Platz verlangen; Ich
ertrage jene nicht mehr, die du, selbst abwesend, mit deinem Reichtum
ernährst. Die Frechheit jener Männer, die deine Güter verbrauchen, ist
groß. Ich selbst hab nicht die Kräfte, gegen jene Feinde energisch
vorzugehen. Du bist für mich die Burg und Altar - komme nach Hause!
Z
C. Plinius grüßt seine Calpurnia.
Du hastmir geschireben, dass du durch miene ABwesendheit traurig bist, aber
das dir ein Trost ist: Du besitzt für michmeine Bücher, welche ich
geschrieben und dir zurücgelassen habe. Ich lobe, weil du mich Abwesenden
vermisst, ich lobe, dass du sebst durch diese Bücher Trost findest!
Aber du wirst kau glauben, wie oft gibst d selsbt deinem Abwesendem Ehemann
großen Trost.
Ich habe deine Briefe erhalten und höre nicht auf, diese zu lesen. Ich
sehne mich auch eher nach dir, die schöne Wörter schreibt. Wessen
geschriebene Worte natürlich so schön sind, dessen gesprochene Worte
enthalten so viel Liebe.
Schreibe du mir dennoch viele Briefe, denn diese erfreuen mich und werden
ebenso schmerzen!
Leb Wohl!
Lektion 28
T
Bei Helice, einer Stadt Griechenlands, war der Heilige Tempel Neptuns; die
Menschen, die den Gott Herr der Meere nannten und - veherten ihn weil sie
seine Macht fürchteten. Sie nanntn denselben Gott mit anderem Namen 'der
Erderschütterer'.
Eins woltlen einige jonische Menschen in diesem Tempel Neptun verehren.
Aber der Senat vertrieb diese aus dem Tempel. In demselben Jahr ging durch
ein heftiges Erdbeben und eine Flutwelle die ganze Stadt verloren.
Wie haben die Menschen dieses Erbeben erlebt?
Lange Zeit war ein Zittern der Erde vorrausgegangen. Deshalb fürchteten
dieselben Beamten, welche vorher die jonischen Menschen aus dem Tempel
vertrieben hatten - in Erinnerung an das Verbrechen - nun den Zorn des
Neptuns.
Sie überzeugten, durch die Angst bewegt vor den den Götter, die Brger die
Stadt zu verlassen. Dennoch blieben viele Bürger - die den Rat der Beamten
vernachlässigten - innerhalbt von Haus und Mauern der Stadt. Aber indieser
Ncht wuchs das Zittern der Erde: Die aus dem Schlaf geschrecktenMenschen glauben,
dass nict nur alles bewegt wird, sondern auch verdreht und zerbrochen.
Sie fliehen vor den Häusern, die durch das Erdbeben fallen. Sie lassen den
Mut sinken, sie streckten die Händ nahe zum Himmel.
Alles ist voll Trauer. Von allen Seiten werden Schree gehört. Die einen
rufen die Eltern, andere die Kinder, andre den Gatten oder die Gattin. Alle
sind ergriffen von derselben Todesangst. Von allen Seiten wird das Stöhnen
der Menschen gehört; Von allen Seiten werden die Lieder dem Neptun geweiht.
G
Vergleiche:
a) Die Menschen fürchten die Götter - Die Angst der Menschen ist groß.
b) Die Menschen fürchten die Götter - Die Angst vor den Göttern ist groß.
Eine neue Deklination:
Das römische Volk wählt Beamte. Die römischen Beamten befehlen dem Volk.Das
Volk befolgt den Befehl der Beamten. Im Senat wird üer Krieg und Frieden
verhandelt. Die Beamten gehorhen dem Senat. Der Einfluss des Senats ist
groß.
Lektion 29
T
"Ich sage euch, Senatoren: Wir müssen jene griechischen Philosophen
aus der Stadt vertreiben, die durch ihre Reden nicht nur die Gesinnung der
jungen Männer verändern werden, sondern auch unseren Staat vernichten! Es
ist wichtig für unseren Staat, dass die jungen Römer diesen Reden kein
Gehör schenken. Nachdem die griechischen Reden gehört worden waren,
begannen viele von ihnen die Philosophie hoch zu schätzen, bald wird ein
großer Teil dieser diese Lehre erstreben. Falls sie dies machen, wird unser
Staat zu grunde gehen. Glaubt mir: Nachdem die Meinungen der griechischen
Philosophen erkannt wurden, werden unsere jungen Männer die Körper nicht
mehr trainieren; sie vernachlässigen die Kraft der Körper. Nachdem die
Kraft der Körper vernachlässigt wurde, werden sie die Mangel und Arbeit
nicht mehr ertragen und in Kriegen schlecht kämpfen. Aber während die großen
Gefahren unserem Imperium drohen ist es notwendig, dass die römischen
Soldaten mit großer Kraft kämpfen. Falls sie dieses nicht mehr tun,
verlieren wir das Imperium; schließlich wird die Hauptstadt selbst won den
Feinden angegriffen. Deshalb ermahne ich euch: Geht gegen jene Griechen
vor, die die jungen römischen Männer lehren; verurteilt diese Philosophie!
Denn die Philosophie wird die Ursache für unseren Untergang sein. Solange
ich leben werde, will ich nicht erlauben, dass die jungen römischen Männer
durch die Philosophie der Griechen verdorben werden. Deshalb vertreibt jene
Griechen aus unserer Stadt! Nachdem die Philosophen aus unserer Stadt
vertrieben wurden, wird unsere Sitte nicht zu grunde gehen." Nachdem
diese Rede gehalten wurde, wiedersetzten sich einige Senatoren diesen
bitteren Worten. Aber als Cato die Griechen immerwieder kritisierte, wurde
die Gesinnung der Senatoren verändert. Deshalb ist die Vertreibung der
Philosophen beschlossen worden.
G
Die Erde bewegt sich; deshalb befehlen die Beamten der Stadt, dass die
Menschen die Häuser
verlassen. Aber die Menschen vernachlässigen den Rat der Beamten. Nachdem
dieser Rat
vernachlässigt wurde, ist die Stadt voll von Menschen. Deshalb werden viele
dieser von den
Mauern der Häuser verletzt und getötet. Nachdem die Menschen von den Mauern
verletzt wurden,
ist viel geschrei zu hören. Nun endlich verlassen die Menschen die Stadt.
Nachdem die Stadt
verlassen wurde, kehrt niemand zurück.
Lektion 30
T
I=Ismene A=Antigone
Nach dem Tod des Ödipus stritten sich Eteokles und Polyneikes über die
Herrschaft der Stadt.
Schließlich verließ Polyneikes Theben und ging nach Argos. Nachdem dort
viele Verbündete gesammelt worden waren, kehrte er mit einem großem Heer
nach Theben zurück. Dieses Heer schlug unter der Führung des Polyneikes vor
den Toren Thebens eine Schlacht. Eteokles
verteidigte die Stadt. Nachdem die Brüder getötet worden waren, hatte der
Onkel Kreon die Stadt in besitz. Antigone und Ismene treten auf die Bühne
hervor:
I:"Was überlegst du mit deinem Verstand, Schwester? Ich sehe, dass du
von schmerz bewegt durch die Häuser des Ödipus, unserem Vater,
herumirrst."
A:"Auf Veranlassung Kreons ist dem Bruder Eteokles große Ehre, aber
der Körper von Polyneikes liegt unbeerdigt. Kreon wird den mit dem Tod bestrafen,
der Polyneikes im Grab bestattet.- Nachdem die Schandtat erkannt wurde,
zeige deine Meinung! Ich weiß, dass du angesehen bist und den Göttern
gehorchst. Die Götter verlangen aber, dass Polyneikes in
einem Grab bestattet wird."
I:"O du arme Schwester! Was können wir während Kreon derartiges
befiehlt machen?"
A:"Bestatte mit mir zusammen meinen und deinen Bruder im Grab!"
I:"Obwohl der König dies verhindert, wagst du eine große Untat. Hüte
dich vor dem Zorn Kreons! Ich hörte, dass der Zugang zum Bruder schwierig
ist; denn bewaffnete Wächter werden alle von Polyneikes abhalten!"
A:"Aber es ist eine Gemeinheit den Bruder nicht zu beerdigen. Ich
werde es tun, weil es sowohl den Göttern als auch dem Bruder geschuldet
wird."
I:"Wir sind Frauen; es gehört sich den Gesetzen der Stadt, die von den
Männern festgesetzt wurden, zu gehorchen. Wir müssen unsere Götter
anflehen-so werden wir den Gefallen erreichen, falls wir Kreon nun
gehorchen. Ich allerdings werde es nicht wagen gegen Kreons Willen eine
große Untat zu begehen."
A:"Du gehorchst deinen Geist! Ich werde allein den Bruder
beerdigen."
Nachdem der Bruder begraben wurde, wurde Antigone von Kreon mit dem Tod
bestraft.
Lektion 31
T
Oh großes Kreta, Herrin des großen Meeres, warum zwingst du mich ein Leben
in Tränen und Leid zu führen? Nun bin ich hier, weil Theseus weg ist und
nicht einmal seiner Frau die Treue hält.
Aber dennoch sehne ich mich nach der Ankunft meines Mannes. Tage und Nächte
lang wächst und brennt das Übel, das mich heftig beunruhigt. Es gefällt mir
nicht mehr meine Arbeiten zu verrichten und die Götter mit Geschenken zu
verehren, aber ich will immer in den Wäldern der Berge sein. Wohin zieht
mich mein Herz?
Was für eine verzweifelte Frau höre ich? Was willst du Unglückliche mit
deinen Worten sagen?
Was ist denn jenes Unglück?
Ich bin in H. Verliebt – Hab ich genug gesagt.
Wen liebst du? Schämst du dich nicht? H. Ist fast dein Sohn. Du gibst dich
einer schändlichen Hoffnung hin. Vernichte die Flammen der Liebe, berühmte
Gattin des Theseus. Zögerst du etwa? Willst du deiner Liebe nachgehen?
Die Sache ist so wie du gesagt hast, ich bin von keiner flüchtigen Liebe
ergriffen. Ich kann die Flammen der Liebe in meinem Herzen nicht löschen.
Darüber habe ich alle Hoffnungen aufgegeben. Welcher Gott wird die Liebe
löschen? Du musst die Rettung und deine Hoffnung [ …].
Sonst wird uns Unheil erleiden.
Ich kenne die Wahrheit, aber warum gibst du diese guten Ratschläge? Mir ist
die Vernunft abhanden gekommen. Der Wahnsinn hat mich besiegt und regiert
mich.
Lektion 32
T
Die Berühmtesten der Trojaner verteidigten die Heimat stark, aber die
Griechen waren stärker als die Trojaner. Diese leisteten heftig Widerstand
- aber die Feinde kämpften wilder als die Einwohner der Stadt. Je heftiger
die Trojaner Widerstand leisteten, desto grausamer töteten die Feinde die
Einwohner. Sie schonten niemandem und feuerten die ganze Stadt an: Feuer,
das eine stärker als eine Waffe war, richtete alle zugrunde. Auch Aeneas,
der die Heimat und sein zu Hause am stärksten verteidigte, hielt die Gewalt
der Feinde nicht ab.
Nachdem er Troja verlassen hatte, befohlen ihm die Götter, eine neue Heimat
zu suchen und seine sehr berühmte Familie zu etwas zu machen. Deshalb, von
den Göttern ein Zeichen gegeben, floh er zusammen mit seinen Freunden aus
der Stadt: Er führte den Vater Anchises und seinen gierigen Sohn Ascanius
aus der Stadt. Er befiehl Creusa, seiner lieben Gattin, dem Sohn nach zu
gehen.
Aber nachdem er die Gefahr entkommen ist, machte er außerhalb der Stadt
Halt. Als er zurücksah, erblickte er Creusa nicht mehr. Dann zeigte Aeneas
sich als der Stärkste: Durch den sehr heftigen Schmerz bewegt, geht er
zurück in die Stadt, eilt durch die zerstörte Stadt und ruft seine Ehefrau
oft. Aber niemand antwortet.
Plötzlich steht Creusas Schatten vor seinen Augen und sagt:
"Aeneas", sagt er, "süßester Gatte! Dieses ereignet sich
alles nicht ohne den Willen der Götter, die wissen, dass du stärker als die
anderen Männer bist. Suche du neue Plätze: Die Reise wird länger und die
Arbeiten werden gewaltiger sein, aber du wirst königliche Gattin finden und
die schönste Stadt verwahren. Die Götter werden die Bürger dessen Stadt zu
Herren deiner Familien machen. Ich aber werde Troja nicht verlassen. Die
Götter halten mich in dieser Gegend zurück. Leb wohl und rette die Liebe
des Ascanius, deines allgemeinen Sohnes!"
Z
Dido grüßt Creusa.Alle nennen ihn pflichtbewusst, aber niemand ist
schlechter als jener pflichtbewusste Äneas, niemand ist übertreffender,
niemandem ist es möglich grausamer als der Führer Trojas zu sein.Dann
verlies er mich, die ehren der frau und mich stark alle reich, es muss
gehorchen, wie er selbst behauptet.Die Menschen sagen in Schicksal und
Diensten soll Liebe schwer sein, obwohl nichts trauriger als die pflicht
ist, nichts ist angenehmer als Liebe. Jener Führer ist schnell, dem Liebe
nicht wichtiger als Pflichten zu wagen sind, aber es dass er unglücklich
ist. Derartig ist die kraft der männer! Derartig ist der Geist der Männer,
dem die Stadt stark erbaut wurde.
"ich habe zu einem ziemlich kleinen preis Öl den römischen senator,
meinen freund , gekauft: er verkauft das beste Öl. ich werde meinem guten
freund einen guten preis machen. aber eine hand wäscht die andere. was
verkaufst du ? "
"alles was du wünschst: gebrachte salben aus dem osten; aber sie
kosten viel."
" mmh. freilich wird alles, was aus dem osten gekauft wurde, zu dem
kleinsten preis in alexandrien und antiochia verkauft."
" aber der weg ist sehr lang. es ist gefährlich dies alles nach Rom zu
bringen. Piraten..."Besonders die Piraten fürchten den feldherrn
hadrian, der -wie du selbst sagtest - der immer mit den provinzen beriet.
Z
"celsus
ptolemäus, ein sehr berühmter Mann, schenkte dieses Gebäude durch
testamentarische verfügung den Bürgern. die bibliothek ist öffentlich.
Celsus war ein sehr angesehener Mann, ein Freund des tro. Herschers. schua,
an der m,auer der driechen und lat werden die inschriften gelesen in denen
über dessen leben erzählt wird. der senator war Römer. der statthalter
gründete die provinz asien, die berühmter ist als alle provinzen.dort
sorgte er am besten für die gesundheit der Bürger. deshalb zägerte der sohn
von celsus nicht die bibliothek möglichst aufwenig zu bauen. schau die
mauer aus mamor, schau den saghrophag von celsus aus mamor, schau ...
" dann fragte einer der fremden den Bürger aus ephesos:" was? die
inschrift ist vor dem Leben celsus? der sarkrophag? ist nciht die
bibliothek ein öffentliches bauwerk von celsus? er wollte ruhm für sich
selbst und seine Familie erwerben!"
Lektion 34
T
Flaccus: " Wo in aller Welt ward ihr und was habt ihr neues nach Rom
gebracht?"
Markus:" Seht ihr jedens Schiff? Es gehört meinem Vater. In Asien
kaufte mein Vater
eine große Menge sehr schöner Sachen . Deshalb richtete er und ein
waqhrhaftiges Lukullisches Mahl her . "
Callidus: Wer von euich, Fruende, kennt einen Menschen namens Lukull?
Markus: Neulich sagte mir irgendjemand, dass ein Mensch der immer gut
speist, Lukull genannt wird.
Callidus: Dusagst richtig- aber Lucius Licinius Lukull war wahrhaftig ein
römische Mann! In Asien leitete er viele Jahre die Provinzen als Quästor;
nachdem er viele Dinge gut beendet hatte , wurde er Ädil, dann Prätor;
später ging er nach Afrika und von dort...
Flaccus: Ich allerdings will irgendetwas sagen! Lukull war auch ein großer
Imperator in jeder Kriegsart und wenn irgendetwas ihm anvertraut war...
Lentulus: Es ist genug ! Auch ich habe erfahren , das Lukull einen
ausgezeichneten Geist hatte . Aber- Was tut das zur Sache? Ist es etwa die
Aufgabe einen großen Imperatoren gut zu speisen? MArkus erzählte von einem
Lukullischem Mahl!
Callidus: In seinem letzten Lebensabschnitt zog sich Lukull nicht war von
den millitärischen Aufgaben, sondern auch von den öffentliche zurück; denn
er wollte in Ruhe leben. Schließlich richtete er Gärten und Bäder mit Geld
ein, dass er aus der Beute gesammelt hatte; Lukull gehörten große und
kostbare Gebäude. Maximos sumptus faciens er bereitete große Gastmähler vor
und verbrauchte selbst viel Geld für verschiendene Vergnügen.
Lentulus: Nun bemerke ich : Es ist das Zeichen eines wahrhaftig großen
Mannes ein derartiges Leben zu führen.
G
Ich hörte dass dein vater in Asien gewesen ist. Was weist du über jene
reise un dessen aufgabe ? Irgendein kaufmann sagte, dass dein vater viel
gold und silber noch rom gebracht hat. Sag mir die wahrheit! Irgendetwas
will ich hören! Warum schweigst du ? ich werde nichts sagen wir wissen
alle, dass du ein dieb bist –und es ist typisch für einen dieb immer
iregndetwas rauben zu wollen. Deshalb werde ich dir nichts neues erzählen.
Lektion 35
T
Demetrius grüßt seinen Markus. Ich bedauere, dass du deine Krankheit nun
weniger tapfer erträgst, als du sie früher ertragen hattest.
Halte die Erinnerung an jenes bekanntes Wort der Philosophen im Gedächtnis:
"Ertrage, was das Schicksal bringt!"
Aber ich wollte von anderen Dingen un (auch) Bedingungen deines Lebens
schreiben.
Wie du weißt, ist der Tempel der Diana in Ephesos eines der Weltwunder.
Dieses Gebäude ist von wunderbarer Größe,
dieses kann nicht mit anderen Gebäuden verglichen werden. Deshalb besuchen
viele Menschen unsere Stadt. Und viele dieser, die hier leben -wie ich-,
bestreiten ihren Lebensunterhalt aus jenen Tempel. Vor wenigen Tagen wurde
mir eine Nachricht überbracht, dass ein gewisser
Mann namens Paulus anch Ephesos kommt. Dieser hatte zuerst vor den Toren
des Tempels eine Rede gehalten über irgendeinen Gott, den er Jesus Christus
nannte; danach ging er ins Theater. Schnell ging ich, nachdem diese Sache
gehört worden war, zum Theater; dort bemerkte
ich Paulus, einem Mann von kleiner Statue, während er vom Theater zum Forum
hinabstieg undwiederrum die Gottheit Diana verspottete. Sofert rief
ich:"Wer erträgt derartige Worte? Ich
allerdings werde diese Worte niemals ertragen. Bringt diesen gottlosen
Menschen sofort weg, der die Erhabenheit der Diana angreift! Denn
sicherlich weiß ich: Nachdem die Erhabenheit der Diana aufgehoben wurde,
wird keiner mehr unsere Stadt besuchen.
Endlich- wird jener Paulus zugrunde gerichtet." Alle, die meine Worte
gehört haben, riefen:
"Groß ist die Diana von Ephesos! Diana, du bist der Wachposten unserer
Stadt!"
Dann vertrieben die Beamten, Männer von großer Begabung, Paulus mit Gewalt
aus dem Theater und brachten ihn heraus.
Dann ging ich froh nach Hause.
Leb wohl!
Lektion 36
T
Drappes: Was machst du hier, mein Freund? Von wo kommst du?
Dumnacus: Ich komme aus dem Bad. Weshalb warst du heute nicht dort? Wenn du
da gewesen wärst, hättest du heftig lachen müssen.
Drappes: Beim Herkules! Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich auch ins Bad
gekommen. Aber sage mir: Was ist passiert?
Dumnacus: Wir haben einen kahlköpfigen Greis, mit einer roten Tunica
geschmückt, mit einem grünem Ball spielen!
Drappes: Wer war dieser Greis?
Dumnacus: Es war Flavus, ein gewisser Freigelassener, ein reicher und
seltener Mensch.
Drappes: Wenn es keine Menschen von solchem Charakter gäbe, wäre das Leben
von trauriger Handlung. Erzähl weiter!
Dumnacus: Ich will nicht nur von dieser Sache erzählen, sondern höre dieses:
Nach dem Bad übergossen drei Sklaven Flavus mit Salböl und trockneten ihn
mit der allerweichsten Wolle ab.
Drappes: Wolle? Aber Wolle ist nicht geeignet um...
Dumnacus: Du sagst die Wahrheit. Aber die Wolle ist mit wertvollen Leinen
gemacht.
Drappes: Nun verstehe ich: Wenn Flavus den zuschauenden Menschen die Sache
öffentlich gezeigt hätte, hätte niemand ein Auge auf ihn gewendet.
Dumnacus: Das hast du gut verstanden! In jedem Gesicht bekommt Flavus große
Pflege. Diesem schaute ich nur zu. Deshalb wurde er kurze Zeit später von
zwei Sklaven in eine Sänfte hineingelegt.
Drappes: Falls ich eine von einer Sänfte getragen werden würde, würde ich
nicht mehr zu Fuß gehen!
Dumnacus: Warte ab – du hast noch nicht alles gehört: Als Flavus
weggetragen wurde, sang plözlich ein gewisser zur Sänfte gerufener Sklave
den ganzen Weg.
Drappes: Schweig, du erzählst nicht sorgfältig! - Wenn Flavus verstehen
würde guten Geistes zu sein, würde er weniger Aufwand machen.
Z
P. Aelius Hadrian wusch sich, obwohl er ein Kaiser war, häufig öffentlich
und zusammen mit allen. Zu einer gewissen Zeit erblickte er einen ihm
bekannten Greis und sah, dass er sich seinen Rücken
an der Wand abtrocknete. Der Kaiser fragt verwirrt: „Warum trocknest du
deinen Rücken an der Wand ab, Freund?“ Der alte Greis antwortet: „Wenn ich
einen Sklaven haben würde, dann würde dieser mich
abtrocknen.“ Als Hadrian dies hörte, schenkt er ihm sowohl Sklaven als auch
Geld. „Am folgenden Tag zeigte jener Greis die Sklaven seinen Freunden und
erzählte ihnen von seinem Glück. Dann sagten alle:
„Wenn der Kaiser uns gesehen hätte, dann hätte er uns auch Geschenke
gegeben.
Übungen
b)
1.)facit, faceret, fecisset
2.)it, iret, isset
3.)videt, videret, vidisset
4.)vult, vellet, voluisset
5.)intellegit, itellegeret, intellexisset
6.)ridet, rideret, ridisset
7.)laudat, ladaret, laudavisset
8.)parcit, parceret, pepercisset
9.)est, esset, fuisset
c)
1.) 1. esset, 2. essem.
2.) 1. fuisset, 2. essem.
3.) 1. essem, 2. cenarem.
4.) 1. dicerat, 2. responderam.
5.) 1. laborarem, 2. iacerem.
c)
1.) Wenn meine Mutter eine Göttin wäre, dann wäre ich auch ein Gott.
2.) Wenn mein Vater reich gewesen wäre, dann wäre ich nicht Sklave.
3.) Wenn ich ein Herr wäre, dann würde ich gut unter einem Dach speißen.
4.) Wenn eine Herrin etwas sagen würde, würde ich nicht antworten.
5.) Wenn ich die ganze Nacht arbeiten würde, dann würde ich den ganzen Tag
im Bett liegen.
d)
1.) temporal/kausal: Während/Weil die Menschen das Theater gabaut haben,
wurden sie von den Bürgern gelobt.
2.) konzessiv/temporal: Obwohl/Während der Vater die Kinder rief, waren sie
nicht da.
3.) konzessiv: Obwohl die Gäste zum Essen gerufen wurden, kamen sie nicht.
4.) kausal/temporal: Weil/ Nachdem die Bürger von der Gefahr befreit worden
waren, dankten sie den Soldaten
Formen-Memory
1.) ferres
2.) ferremus
3.) ferrent
4.) tulissem
5.) tulisset
6.) tulisest
7.) vellem
8.) vellet
9.) veletis
10.) voluissis
11.) voluissimus
12.) voluisserat
Lektion 37
T
In ganz Gallien gibt es 2 Arten adliger Menschen, die Ritter und die
Druiden.Die Adligen stehn an der Spitze der Familien. Es ist ihnen die
größte Ehe möglichst viele Menschen aus dem Volk als Schutzbefohlene zu
haben.Diese müssen den Adligen in allen Dingen helfen und sie sind es
gewohnt, ihnen wie Sklaven zu gehorchen. Die Adligen aber haben eine fast
uneingeschränkte Macht; Die den meisten haben,haben kein Talent, sind aber
adelig.Es ist die Ritterschaft die Krieg führt. Die Adeligsten stehen an
der Süitze und führen die Scharen der Soldaten an. Die Drudien aber sind
bei den Menschen aller Stände in höchster Ehre, weil sie mit großer Würde
leben; Die heiligen Dinge und Gerichte sind ihre Aufgabe. In allen
Streitfällen entscheiden sie die Fälle und bestimmen die Strafe, niemand kann
dagegn das Urteil derer Wiederstand leisten. Wer dem Urteil der Druiden
nicht gehorcht, den fliehen alle, weil niemand mit ihm ein Gespräch beginnt
und er auch von den Opferzeremonien ferhn bleiben muss; Dieser führ sein
Leben einsam und nglücklich . Falls jemand ihm helfe oder zu ihm gehen
würde, könnte ach er selbst von den Druiden verdammt werden. Die jungen
Männer kommen wegen der Ausbildung häufig bei den Druiden zusammen. Sie
lernen dort eine große Menge Verse. So konnte sie der Jugend viel überliefern,
was die Druiden seit alter Zeit über die Größe der Erde , die Bewegung der
Sterne und die Macht der Götter lerten. Nichts aber, was sie wissen halten
sie fest, obwohl sie die grichischen Buchstaben kennen. Sie nannten dafür 2
Gründe:" Falls die Lehre schriftlich fest gehalten werden wüde ,
wüsste dies auch die Breite Masse. Aber die Menschen würden auch nich ihr
Gedächtniss üben, fallas alles aufgeschrieben werden würde."
G
Lucius arbeitet. Lucius ist sorgfältig.
Lucius arbeitet sorgfältig.
Marcus arbeitet. Marcus ist fröhlich.
Marcus arbeitet fröhlich.
Quintus und Lucius eilen nach Hause.
Quintus kommt als erster zum Haus.
Quintus kommt als Sieger nach Hause.
Lektion 38
T
Im Stamm der Treverer kämpften Indutiomarus und Cingetorix unter sich um
den ersten Platz.
Cingetorix ist, nachdem er von der Ankunft der Legionen und Hilfstruppen
gehört hatte zu Cäsar gekommen, um seine hervorragende Treue zu beweisen.
Aber Indutiomarus rief Soldaten ein, um den Krieg wiederrum vorzubereiten
und die Freiheit seines Stammes zu verteidigen.
Einige führende Männer des Stammes waren erschrocken durch die Ankunft des
römischen Heeres und kamen aus den Dörfern und Städten zu Cäsar, damit sie
über ihre Angelegenheiten verhandeln können: ,,Wir kommen, um Freundschaft
zu erbitten und unsere Treue zu zeigen. Denn unsere Treue ist so groß, dass
wir gerne zu dir kommen.“
Durch diese Sache veranlasst, schickt Indutiomarus Gesandte zu Cäsar, um
nicht von allen verlassen zu werden. Diese Worte wurden Cäsar von den
Gesandten berichtet: „Das einfache Volk fällt leicht von der Freundschaft
zu den Römern ab, aber es wird durch meinen Einfluss gelenkt. Denn mein
Einfluss beim Volk ist so groß, dass ich diese leicht in der Pflicht
behalten kann.
Allerdings befürchte ich, dass ich von der Willkür zurückgerufen werde.
Deshalb bin ich bis jetzt nicht zu dir gekommen. Denn ich befürchte, dass
das Volk den Römern feindlich gesinnt ist und weil es die Freiheit des
Stammes verteidigen will und nach Umsturz strebt. Bald werde ich ins
römische Lage gehen, damit du meine Treue erkennst.“
Cäsar bereitet keinen Krieg vor, obwohl er das heimtückische Wesen des
Indutiomarus erkennt; sondern er fordert, dass Indutiomarus mit hundert
Geiseln zu ihm kommt.
G
Die jungen Männer kommen zu den Druiden.
Die jungen Männer wollen lernen.
Die jungen Männer kommen zu den Druiden, um zu lernen.
Die Druiden wollen nicht, dass das einfache Volk die Lehre kennt.
Deshalb halten sie die Lehre nicht schriftlich fest.
Die Druiden schreiben ihre Lehre nicht auf, damit sie das einfache Volk
nicht kennt.
Die Druiden halten ihre Lehre nicht schriftlich fest.
Deshalb kennt das einfach Volk diese nicht.
Das einfache Volk kennt die Lehre nicht, weil die Druiden sie nicht
aufschreiben.
Die Druiden schreiben ihre Lehre nicht auf, damit das einfache Volk diese
nicht kennt.
Lektion 39
T
Wir sind hier zusammengekommen, Bürger der Kolonie Augusta Treverorum, um
unserem Kaiser für seine Wohltaten zu danken. Ich frage euch, ob jemand die
Taten unseres Kaisers kritisieren kann.
Erblickt diese Palastaula selbst, die mit gewaltigem Aufwand fertif
gestellt worden ist, damit ihr seht, wie großen Reichtum der Kaiser uns
gegeben hat! Betrachtet jene Gegend, in der wir leben, damit ihr erkennt,
wie große Freude uns von ihm selbst bereitet worden ist! Unter deiner
Herrschaft leidet niamend an Not,, vielmehr ist die Stadt voll mit allen
Reichtümern, die auf dem ganzen Erdkreis erworben worden sind. Die Bürger
beschäftigen sich mit Künsten und Literatur, weil du, Kaiser, dafür sorgst,
dass sie frei von Sorgen ihr Leben führen köönnen. Du, Kaiser, lehrst die
Menschen durch dein sehr klares Beispiel , wie groß die Sorge des röm.
Kaisers ist und wie groß dir röm. Zuverlässigkeit ist. Nun ist es
offenkundig: Nach dem Friedensschluss führen in der ganzen Gegend die
Menschen ihr Leben mit Muße. Jedes Kriegsgeschrei ist abwesend, weil du die
Flammen des Kriegs ausgelöscht hast. Zeugen dafür sind die Menge von
Getreide und von allen Früchten, welche die Händler auf der Mosel fahren,
und die schönen Häuser, die die Menschen in der ganzen Gegend bauen. Ich
zweifle daran, ob die Menge der Früchte oder die schönen Gebäude von
größerem Nutzen sind. Einen wie großartigen Anblick gibt diese Gegend!
Nicht einmal die Babaren nämlich werden- eingeschüchtert von der Nachricht
von der Ankunft des Kaisers- es wagen, den Rhein zu überqueren.
In deiner Zeit, Kaiser, leben wir sicher! Durch deine Sorge ist unsere
Stadt mehr und mehr hervorgehoben worden, durch deinen Ruhm wird die Ehre
der ganzen Stadt ewig sein.
Lektion 40
T
Sidonius grüßt seinen Arbogast.
Ein Freund brachte deinen Brief, der mir, nachdem ich ihn gelesen hatte,
größte Freude bereitete. Er ist schön, weil er mit Aussprüchen alter
Dichter und den Sätzen bedeutender Redner geschmückt ist. Ich fand nämlich
Sätze von Vergil, Terenz und Cicero wieder. So groß nämlich ist deine
Beredsamkeit, so groß deine Bildung, dass ich leicht sehe, dass du dich
schon viele Jahre lang mit Literatur beschäftigst. Du hast Geschmack, wie
ich bemerke. Und ich erkenne, dass du jenem alten Führer ebenbürdig bist,
dessen Rechte es gewohnt war, sowohl das Schwert, als auch den Griffel zu
nehmen, um ihre Tüchtigkeit sowohl im Krieg, als auch in den Künsten zu
zeigen. Die wilden Barbaren, die den Rhein und die Mosel angreifen,
umzingeln Häuser, Dörfer und römische Städte. Diese beachten die Sprache
der Römer nicht, während du die Ehre der lateinischen Sprache bewahrst und
sie lebendig hältst. Dieser Wahnsinn der Barbaren kennt die Literatur
nicht, währen du – selbst von einem ausländischen Stamm abstammend – die
Künste pflegst. Obwohl die römische Macht durch die Gewalt und den Angriff
derer unterging, wissen dennoch durch dich alle, wie sehr ein Mensch diese
Bestien überragt, wenn er sich um die Literatur bemüht.
Lektion 41
T
Mutter: Wenn du doch in Rom bleiben würdest! Ich habe gehört, dass sich die
Lebensgewohnheit der Germanen viel von unseren Sitten unterscheidet.
Lucius: Aber ich werde unter Römern leben, weil viele ehemalige Soldaten
dorthin geführt werden! Außerdem sind die Germanen, die am Fluss Donau
wohnen, um ein wenig menschlicher als die Übrigen, denn sie kommen oft zu
ihren/den Händlern.
Mutter: Aber sag' mir: Wer, der Italien verlassen hat, sucht Germanien,
eine sehr strenge Region auf, wenn es nicht seine Heimat wäre? Nicht nur im
Winter ist das Wetter dort (so) wild!
Wenn doch dein Vater leben würde, sodass er mir helfen könnte! Aber es
gehört sich für mich zu schweigen, weil ich eine Frau bin.
Lucius: Alles, was dir in den Sinn kommt, sagst du! Aber du sollst auch
meine Worte hören! Ich zögere nicht, dass ich in dieser Region ein gute
Leben führen kann - ich würde/werde beinahe sagen, dass dort gute Sitten
mehr gelten als anderswo gute Gesetze.
Mutter: Mögen die Götter dir alles Gute geben! - Aber hör (mir zu): Ich
habe von einem gewissen Händler gehort, dass die Germanen den Sol und den
Vulkan und die Luna als Götter haben und aber von künftigen unsterblichen
Göttern nichts wissen.
Lucius: Wen du doch nicht mit diesem Händler (da) zusammengekommen wärest!
Ich allerdings habe in einem Buch gelesen, dass die Germanen Merkur am
meisten verehren...
Mutter: ...und ich habe inzwischen gehört, dass die Germanen dort für einen
Gott Menschen (auf)opfern! - Mein Sohn: Wo genau diese Ausländer leben,
dort willst du, ein wahrer römischer Mann, eine gute Frau finden?!
Lucius: Die Frauen sind bei den Germanen in höchster Ehre: Sie glauben dass
irgendetwas heiliges in ihnen ist und dass sie ihre Beschlüsse/Pläne nicht
verleugnen. - Aber lass uns nichts mehr zornentbrannt sagen! Ich werde
sicherlich ein freies und gutes Leben in Germanien führen!
Mutter: Mögen die Götter dies zum Guten wenden!
Lektion 42
T
Ich heiße Veleda und mit ist es gegeben, die Zukunft zu sehen. Immer wenn
ich über Zukünftiges gefragt werde, hoffe ich allerdings, dass ich günstige
Dinge sehen werde; denn widrige Dinge vorauszusehen gefällt mir nicht.
Daher ist jene mir von der Natur gegebene Fähigkeit häufig betrüblich. Ich
werde ein Beispiel liefern: Ein Soldat, der im Begriff war, in den Kampf zu
ziehen, fragt mich über den Ausgang der Schlacht. Wenn dieser hört: “Du
wirst aus dem Leben scheiden!", geht er entweder traurig oder
zornentbrannt fort. Wenn ich aber sage: “Ich sehe, dass du unversehrt
zurückkehren wirst!", so verspricht er mir, er werde mir später eine
Belohnung geben und wirft sich am nächsten Tag fröhlichen und tapferen
Gemütes den Feinden entgegen. Als die Germanen vor kurzem gegen die Römer
kämpften, kamen sie zu mir, um mich zu befragen. Von da an ist mein Ansehen
sehr gewachsen: Ich habe nämlich vorhergesehen, dass die Germanen ihre
Sache gut machen (gut kämpfen) würden, und sagte, dass sie - was damals
unglaublich war - die römischen Legionen besiegen würden. Tatsächlich
ereignete sich das, was ich gesagt hatte. Seit jener Zeit glauben viele
Germanen, dass sich sogar eine Göttin sei. Doch ist - wie ich oben gezeigt
habe - mein Leben auch hart: Weder wohne ich mit Nachbarn noch mit
Freunden; allein in einem Turm lebe ich. Außerdem: Damit die kultische
Verehrung sich steigere, dürfen die Menschen weder in meinen Keller gehen
noch mich direkt ansprechen. Daher wählen diejenigen, die um Hilfe bitten,
einen von meinen Nachbarn aus und schicken ihn zu mir, damit er Antworten
und Ratschläge der Götter von mir erhalte. Doch bin ich guten Mutes: Jetzt
schätzen die Germanen mich hoch … und sehe klar, dass mich bald auch die
Römer verehren werden.
G
Lucius, der eine Ehefrau sucht, kommt nach Germanien.
Die römischen Freunde sagen ihm, dass man dort schöne Mädchen sehen wird.
Tatsächlich lernt Lucius Anne, die schöne Tochter eines Händlers, kennen.
Lucius will mit Anne zusammen ein gutes Leben führen.
Beide wissen genau, dass sie in Germanien bleiben und dort zufrieden sein
werden.
Lektion 43
T
- Hast du neulich die Nachricht erhalten? Der Kaiser, unser Herr und Gott
Domitian, hat einen bedeutenden Sieg über die Germanen davongetragen.
- Mmh. Ich hörte, dass dieser im Allgemeinen „Germanicus“ genannt wird.
- So ist es, beim Hercules! Mit diesem Namen werden die Taten des Kaisers
gelobt. In der Tat gehorchen die Germanen dessen Macht. Ich hoffe, dass
dieser bald mit den Soldaten nach Rom kommt. Dann wird ein Triumphzug
geschehen, in welchem sich der Kaiser uns mit seiner Beute zeigt; er wird
die Gefangenen in die Sklaverei führen.
- Es soll geschehen, wie du sagst. Ich zweifle nicht, dass die römischen
Soldaten tapfer in der Schlacht gegen die Römer gekämpft haben; aber es ist
ungewiss, ob sie jene tatsächlich besiegt haben.
- Was? Oder weißt du etwa nicht, was auf Veranlassung des Kaisers am Rhein
geschehen ist? Überall wurden Lager aufgebaut. Domitian hat befohlen, dass
viele Befestigungen gemacht werden. Er besiegte die Barbaren. Diese werden
es nicht wagen, das römische Reich anzugreifen. Für alle Dinge sorgt der
Kaiser.
- Aber warum werden Türme und Lager gebaut? Warum werden die Grenzen des
Reiches durch Befestigungen geschützt? Diese zeigen freilich, dass die
Germanen nicht unterworfen sind. Ich freilich habe in Erinnerung, dass
Arminius dem Varus und seinen Legionen im Teutoburger Wald eine Falle
gestellt hat und das römische Heer in einem sehr großen Blutbad ausgelöscht
hat. Domitian, jeher überheblicher Kaiser, beansprucht den Namen
„Germanicus“.
Ein dritter Mann kam hinzu:
- Meiner Meinung nach freilich ist es nicht wichtig für das Wohl des
Reiches, ob die Germanen besiegt wurden, oder nicht. Die Soldaten sollen
lieber dafür sorgen, dass die Grenzen des Reiches gut verteidigt werden!
Dieser war der Wille des Kaisers Augustus, nach jenem düsteren Tag, an dem
Varus die schwere Niederlage erlitten hat.
Z
Beim Tor sind römische Händler. Diese – welche aus Mainz kommen – suchen
die Germanen auf. Deren Karren sind voll mit Salben, Wein und anderen
Dingen: Einer der Händler fragt Marcus, ob er mit ihm eine Handelsreise zu
den Germanen unternimmt. Weil andere Händler lachen, verweigert jener mit
ihnen zu gehen. Plötzlich schreit einer der römischen Soldaten vom Turm.
Als einige fragen, was geschieht, meldet einer, dass er eine Menge Germanen
erblickt hat. Marcus fragt seinen Vater, nachdem ihm die Sache gemeldet
wurde, ob es Feinde sind. Aber er sieht, dass die Germanen, die
hinzukommen, Bauern sind. Diese kommen oft zum Tor der Grenze. Die Mutter
von Marcus und andere Frauen römischer Soldaten fragen, was sie verkaufen.
Einer der Germanen verhandelt mit den Frauen über den Preis der Gans in
lateinischer Sprache. Großes Geschrei wird gemacht.
Lektion 44
T
„Wir haben in vielen Schriften Sprache ohne Bildung erkannt, als in diesen
Jahren uns von einigen Klöstern Schriften geschickt wurden.“
- Du sagst „ohne Bildung“? Ich schreibe den ganzen Tag gewissenhaft. Ich
verschwende mit dem Schreiben meine Zeit. Nur durch Schreiben lebe ich gut.
Niemand ist im Schreiben so erfahren, wie ich. Wer ist also ohne Bildung?
“Außerdem haben wir gut erkannt, dass Fehler der Worte gefährlich sind;
aber diese Fehler sind nicht so gefährlich, wie die Fehler im Verstand!“
- Glaubst du etwa, dass ich nur schreiben kann? Zweifelst du etwa, dass ich
den Sinn der heiligen Worte begreife? Ich danke dir. Ich allerdings weiß,
dass derartige Fehler der Worte und Sinne nicht so gefährlich sind wie bei
den Königen.
„Deshalb ermahnen wir euch: Nicht nur das streben nach Wissenschaften soll
euch wichtig sein, sondern ihr sollt auch so gierig zum lernen sein, damit
ihr die Geheimnisse der göttlichen Schriften richtig betrachtet.“
- Früher hast du an meinem Verstand gezweifelt – und nun behauptest du,
dass ich geeignet bin?! Gierig! Ich bin nur ein unwürdiger Mensch. Hefte
lesen und vorlesen und schreiben ist mir genug.
„Nun sollen für dieses Werk geeignete Männer ausgewählt werden! Jene sollen
den Willen zum Lernen und die Begierde andere zu unterrichten haben …“
- Aha, endlich verstehe ich! Ich will! Was sonst? Ich bin begierig. Was
auch immer du vorschreibst – allerdings bin ich bereit ohne Verzögerung zu
unterrichten. Aber – während ich dies lese, verfliegt die Zeit: Sofort
werde ich viele Andere die Kunst des guten Schreibens lehren. Inzwischen
soll ein anderer durch dieses Schreiben erfreuen! Lebe wohl!
Z
I. Wir lernen die schwere und harte Kunst des Schreibens, das heißt: Wir
werden alles sorgfältig schreiben. Wir werden immer durch Schreiben erfreut
werden!
II. Falls wir vom Schlaf abgehalten wurden, vernichten wir die Kunst des
guten Schreibens. Also: In der Nacht werden wir in unseren Zellen schlafen
(nicht trinken), sodass wir am Tag gut schreiben!
III. Unsere guten Fähigkeiten werden beim Schreiben gesehen werden.
IV. Nicht sofort, wenn uns irgendetwas in Verwirrung bringt, wollen wir die
Bücher weglegen! Die Leidenschaft nach Schreiben soll die ganzen
Verwirrungen besiegen: Wir sind zum Schreiben geboren!
V. Durch schnelles Schreiben geschieht es nicht, dass gut geschrieben wird,
aber durch gutes Schreiben geschieht es, dass schnell geschrieben wird.
VI. Die Zeit, die Worte Gottes zu schreiben, soll uns niemals fehlen!
Lektion 45
T
Mauricius: Hast du gelesen, dass alle Germanen große Körper haben? Falls
sich die Sache so verhält, suche ich, warum du so klein bist.
Conradus: Während du derarige Worte sagst, überzeugst du mich, dass du
unwissend und dumm bist: Nachdem so viele Jahre vergangen sind, glaubst du,
dass ich ein alter Germane bin! – Wenn du fortfährst, die Dinge, die von
Tacitus bekannt gemacht worden sind, mit mir zu vergleichen, werde ich dir
zeigen, wie wir kleine Menschen, …
Mauricius: Hör auf so sehr zu schreien! Inzwischen habe ich erkannt, warum
ihr wünscht, nicht mit Worten, sondern mit Streitkräften zu streiten:
Tacitus schrieb, dass die Körper der Germanen nur zum Krieg taugen …
Conradus: Schweig!
Mauricius: … dass ihr grausame Augen habt. Tatsächlich – zufällig schaust
du mich mit solchen Augen an, als ob wir Feinde wären. Ihr Germanen seid
immer bereit zu …
Conradus: Was? Zu arbeiten?! Wahres wirst du sagen. Komm mit mir in die
Bibliothek; denn – meiner Meinung nach – müssen wir verschiedene Bücher,
die über die Taten und Sitten der Germanen abgefasst sind, lesen,
besonders, weil ich nicht glauben kann, dass das Leben der Germanen nur aus
Kämpfen besteht. Auch Tatitus hat gesagt, dass die Germanen Anstand hoch
schätzen und …
Mauricius: … und, dass deren Kinder in jedem Haus nackt und schmutzig
leben.
Conradus: Nachdem derartige Worte von dir gesprochen sind, verstehe ich nun
nur dieses: Du bist hart und ungerecht und voller Neid! Geh lieber weg,
Mauricius, sonst wird ein gewisser Germane seinen Anstand beiseitelassen
und voller Hass dem Feind sehr große Schmerzen zufügen!
Z
Zu einer gewissen Zeit sagten zwei Lombarden, die zufällig mit einem
Germanen eine Reise machten: „Bereite uns, Freund, ein gutes Essen! Denn –
du machst derartiges am besten, weil die Germanen immer gut leben.“ Nachdem
ein großer Aal von dem Germanen gekauft worden war, berieten die Lombarden
lange Zeit, wie sie den Gefährten täuschen konnten – sie wollten nämlich
den besten Teil des Aales haben. Also sagte der eine Lombarde ohne
Schamgefühl: „Herr, ich will den Kopf des Aals nicht essen, weil mich
Knochen von diesem fas getötet haben.“ Ohne Zögern sagte ein anderer: „Ich
allerdings will nicht den Schwanz essen, weil ich neulich einen nicht gut
zubereiteten Schwanz gegessen habe und plötzlich in eine schwere Krankheit
gefallen bin.“ Allmählich merkte der Germane, dass diese ihn durch eine
List täuschen wollen: „Sicherlich“, sagte er, „will ich nicht, dass ihr so
große Gefahren des Lebens auf euch nehmt. Also: Dieser, der den Schwanz
nicht nimmt, soll den Kopf nehmen und jener, der den Kopf nicht nimmt, soll
den Schwanz nehmen.
Lektion 46
T
Ich bitte euch Volksväter. Es soll für Titus, Sohn des heiligen Vespasian,
von dem Senat und dem Volk ein Triumphbogen gebaut werden. Wer von euch
denkt, dass jemals ein Mensch ein größerer Feldherr war? Wenn Titus unser
Heer nicht angeführt hätte, hätten wir die Juden nicht besiegen können. Und
wie war der Krieg-der Krieg gegen den feindlichsten Stamm der Römer!
Aber weshalb hassen uns diese so? Dies werde ich euch möglichst kurz
sagen.Der Grund ist ihre Religion. Keiner von euch wird glauben wie diese
beschaffen ist. Diese Religion erscheint sogar mir erstaunlich: doch glaubt
nicht, dass ich mir diese Wörter selber ausgedacht habe!
Alles ist bei den Juden gewöhnlich, was bei uns heilig ist. Alles ist
diesen Menschen erlaubt, was uns verboten ist. Sie essen anders, trinken
anders, leben anders, sie halten sich von anderen Menschen fern, sie wollen
völlig verborgen sein. Es ist aber, wie bei ihren Vorfahren: Die Juden
glauben nur an einen Gott, diesen nennen sie den Schöpfer von Erde und
Himmel; unter anderem steht es fest, dass dieser Gott keine Form hat. Was
kann ich noch viel sagen? Wenn ihr doch richtig über diese Religion
urteilen würdet. Ich selbst bin überzeugt: Titus, das Licht unseres
Imperiums, tat Gutes, indem er diese Volk besiegte. Deshalb werden wir
Titus mit großer Ehre verehren. Denn der Sonh Vespasians ist des großen,
schönen Bogen würdig.
Z
Moses hat, obwohl er ein Mensch aus dem jüdischen Geschlecht war, viele
Jahre lang im Haus des Pharao, des Königs der Ägypter gelebt. Nachdem er
schwer gequält wurde und der Pharao ein grausamer König war, sagte er zu
sich selbst: „Wenn mein Volk doch nicht so schwer gequält werden würde. Der
Pharao wird durch unser Leid so sehr erfreut, dass die Bitten nicht von
Nutzen sind. Deshalb sollen die Juden aus Ägypten fliehen! Aber wie sollen
sie das machen? Aber es ist ein Mensch mit großer Tapferkeit wichtig,
welcher die Juden regiert.
G
„Schreibe so, wie Karl befiehlt! Achte auf die Worte Karls!“
„Was soll ich nun tun? Soll ich gehorchen?
Was könnte mein Abt tun, falls ich nicht gehorche?
Er könnte sagen: ‚Glaube nicht, dass du so schreiben kannst, wie du
willst.’
Dennoch werde ich ihm nicht gehorchen!
Ich allerdings werde so schreiben, wie ich immer geschrieben habe!
Oh Karl, wenn du diesen Brief doch nicht geschrieben hättest!“
Lektion 47
T
Minucius: Sei gegrüßt, Passua.
Passua: Sei auch du gegrüßt, Minucius. Wo gehst du hin?
Minucius: Zum Marktplatz, damit ich ein neulich verfasstes Büchlein kaufe.
Ich habe nämlich gehört, dass Tertullian, der in unserer Stadt geboren war,
sein lateinisch geschriebenes Werk fertig gestellt hat, wodurch er den
Glauben der Christen gegen die Meinungen der alten Religion schützt. Bis zu
diesem Tag hatte ich keine Zeit dieses Buch u lesen. Hast du dieses Buch
schon gelesen?
Passua: Ich habe es nicht gelesen, weil auch mir die Zeit zum lesen fehlt.
Aber warum hältst du das Buch für lesenswert? Warum so viel Interesse? Bist
du etwa einer von diesen Christen?
Minucius: Gewiss bin ich ein Christ und ich will durch das Lesen des Buches
von Tertullian genauer kennen lernen, wie der christliche Glaube durch
Argumente befestigt werden kann.
Passua: Bis jetzt habe ich wenig über diese neue Religion erfahren; ich bin
nämlich nicht in den christlichen Glauben eingeweiht. Sag mir bitte: Warum
glaubst du an den Gott der Christen, dessen Sohn von den Menschen getötet
worden ist? Warum ziehst du den christlichen Glauben unserer alten Religion
vor? Mir ist bekannt, dass die Christen weder Altäre noch Bilder haben, um
die Götter zu verehren. Sie glauben nur an einen Gott; einige sagen sogar,
dass diese sich ernähren, indem sie Kinder verzehren.
Minucius: Ich sage, dass das, was du als letztes gesagt hast, völlig falsch
ist. Für die Christen ist auch das Töten von Tieren eine gottlose Sache.
Tatsächlich haben sie keine Götterbilder. Warum sollten sie nämlich Götterbilder
verehren, wenn sie glauben, dass der Mensch selbst Abbild Gottes ist? Ich
behaupte, dass unser Gott, der auch die Sünder liebt, nicht durch die
Götterbilder, sondern durch seine Werke erkannt wird.
Z
Constantin, der Kaiser, schickte seine Mutter Helena nach Jerusalem, um das
Kreuz, an dem Jesus Christus gekreuzigt worden war, zu finden. Da Helena
veranlasst worden war, mit Leidenschaft das Kreuz zu finden, holte sie alle
Priester der Juden, um zu erfahren, wo der Ort des heiligen Kreuzes sei.
Die Priester hatten versprochen, dass sie niemals den Ort verraten; denn
sie glaubten, dass dieses Kreuz die Macht ihres Glaubens vernichten würde.
Nachdem die Priester zusammengekommen waren und Helena gefragt hatte, an
welchem Ort Jesus gekreuzigt worden war, sagten sie, dass dieser Ort
unbekannt sei. Dann antwortete Helena kurz: „Falls ihr schweigt, werdet ihr
getötet werden. Beim Finden des Kreuzes werde ich alles versuchen, auch
wenn ich den Hass der Juden auf mich nehmen sollte.“ Durch diese Worte
erschreckt, baten sie Judas, ihren Anführer, Helena den Ort zu zeigen. Weil
Judas dies verneinte, sagte Helena zu ihm: „Falls du nicht gehorchst, wird
dir keine Speise mehr gebracht werden.“ Zuerst wollte Judas nicht
gehorchen, schließlich machte er, da er durch seinen Hunger gezwungen war,
das, was Helena befohlen hatte. Aber an dem Ort, den Judas zeigte, sind
drei Kreuze gefunden worden.
Lektion 49
T
Da beschloss Lucius, dass er beim Tempel der Isis warten muss. Während er
sich dort aufhielt, betrat er den Tempel mit großem Vergnügen um das Bild
der Göttin zu bewundern. Aber nach zehn Tagen ermahnte die Göttin ihn, in
seine Heimat zurück zukehren. Aber bevor er wegging, betrat er wiederum den
Tempel; als er meinte, dass die Göttin anwesend war, sprach er vor deren
Abbild so: „Du, heilige und dauerhafte Helferin des menschlichen Stammes,
du gibst süße Liebe der Mutter vielen tausend Menschen. Dich aber verehren
die Götter, dir gehorchen die Bewohner der Unterwelt, du bewegst die Welt,
du regierst Erde und Hölle, dir dienen die Tiere. Durch deine Macht wird
alles gesund, in deine Hände wurde das ganze Menschenleben gelegt; unter
deiner Führung stehen wird, leben und sterben wir. Dir schenken wir Dank.
Aber ich befürchte, dass ich Worte benutze, die deiner Macht nicht würdig
sind. Deshalb werde ich nun schweigen. Aber die Erinnerung an deine
Gottheit werde ich immer im Herzen bewahren, denn ich werde nie Geheimnisse
verraten. Beschütze mich in Zukunft, wie du mich schon vorher beschützt
hast.“ Nachdem er die Worte gesprochen hatte, dankte er auch dem Wächter
des Tempels; dann hat er den Tempel verlassen. Am nächsten Tag hat er ein
Schiff gemietet, um nach Italien zu reisen.
Lektion 50
T
Hört, ihr Brüder in Christus: In unserem Jahrhundert muss dieser Gott da
der Sarazenen von vielen Menschen verehrt werden, die früher an unseren
Gott, den einen und wahren Gott, geglaubt haben. Denn die Sarazenen haben
nicht nur die Stämme und Völker Afrikas, sondern auch Spaniens besiegt.
Also, Brüder, müssen wir klagen! Zugleich muss gefragt werden, warum unser
Gott dies zuließ. Es ist – meiner Meinung nach – unsere Schuld, unsere
große Schuld. Wir Christen nämlich haben allzu sehr gesündigt – weil wir
die Worte unseres Gottes nicht mehr fürchten. Aus diesem Grund geht unser
Gott, der große Richter, indem er die Sarazenen benutzt, gegen uns vor; aus
diesem Grund hat er mit vollem Recht erlaubt, dass die Sarazenen auch in
diesen Ländern herrschen, in welchen der katholische Glauben entstanden
ist. Die Feinde des Kreuzes verwüsteten mit dem Schwert unser Land, das uns
und unseren Vätern lieb ist – ein Land freilich, welches die Heimat war für
die, die uns in unserem Glauben unterrichteten. Nun besitzen die Sarazenen
auch diesen Staat, in dem unser Augustinus geboren wurde! Aber ich – weil ich
fürchte, dass unser Glaube in Afrika ausgelöscht wird – werde dies nicht
zulassen; und ich warne, dass auch ihr dies zulasst. Folgt mir! Lasst uns
die nach Afrika vorrückenden Sarazenen angreifen. Und ich lege dies euch
dar, ja sogar verspreche ich dies: Nachdem die Sarazenen aus dem Gebiet
Europas und Afrikas vertrieben worden sind, werdet ihr nicht nur sichere
Beute machen, sondern auch das ewige Leben erreichen. Also zögert nicht,
den Sarazenen Widerstand zu leisten; gebt ihnen nicht nach! Verbindet eure
Kräfte und erfreut unglückliche Menschen, die unter der Herrschaft der
Sarazenen leben müssen.
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